Alfa-Wahnsinn_1000x90

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Der Alfasud ist eine viertürige (später auch zweitürige) Kompaktlimousine der Firma Alfa Romeo. produktion-alfa-sudDas Fahrzeug wurde 1971 auf dem Autosalon in Turin erstmalig dem Publikum vorgestellt. Es steckte voller interessanter technischer Neuerungen und wurde mit großem Interesse aufgenommen. Zur Herstellung wurde das Alfa-Romeo-Werk in Pomigliano d'Arco in der Nähe von Neapel vollständig umgebaut und erweitert. Die Lage im Süden Italiens war Taufpate für den Namen "Alfasud". Die Entwicklung des gesamten Projekts einschließlich Werksplanung lag in den Händen des Österreichers Rudolf Hruska, der zuvor bereits für Porsche und Fiat gearbeitet hatte. Das Design stammt von Giorgio Giugiaro, der sich gerade mit der Firma Italdesign selbständig gemacht hatte.

Der Alfasud war der erste Wagen bei Alfa Romeo mit Frontantrieb. Beim Motor entschied man sich für die außergewöhnliche Lösung eines wassergekühlten vierzylindrigen Boxermotors. Die Grundversion war zunächst ein Motor mit 1,2 Liter Hubraum und 63 PS bei 6000 U/min. Später folgten Erweiterungen des Hubraums bis auf 1,5 Liter. Die Vorteile des Boxermotors sind flache Bauweise, Laufruhe und niedriger Schwerpunkt. Innenliegende vordere Scheibenbremsen Alfa_Romeo_Alfasudreduzierten die ungefederte Masse. Der Alfasud bot sportliche Fahrleistungen und ein großzügiges Raumangebot trotz kompakter Aussenmaße zu einer Zeit, als es den Begriff "Golfklasse" noch nicht gab. Auch im Motorsport wurde der Alfasud gerne eingesetzt.

Die Serienfertigung begann 1972. Die Modellpalette wurde im Laufe der Zeit um eine leistungstärkere ti-Variante, um einen Kombi mit der Typenbezeichnung "Giardinetta" und um das zweitürige Coupé "Alfasud Sprint" erweitert. Die vom Markt lange geforderte Version mit großer Heckklappe wurde erst ab 1981 angeboten. Die Produktion der Limousine wurde 1983 nach 900.925 Stück eingestellt (Giardinetta: 5899 Stück). Der Sprint wurde noch bis 1989 hergestellt (121.434 Stück). Mit zusammen über eine Million Stück hat die Alfasud Baureihe auch bis heute die größten Produktionszahlen einer Typenreihe in der Geschichte von Alfa Romeo erzielt.Alfasud_Giardiniera_01

Der Ruf des Alfasud entsprach leider nicht seiner fortschrittlichen technischen Konzeption. Mangelnder Rostschutz, schlechte Verarbeitung, Konstruktionsmängel (Hohlräume wurden gegen Zugluft ausgeschäumt oder mit Schaumstoff verschlossen), Bedienfehler der Kundschaft und Reparaturanfälligkeit machten ihm schwer zu schaffen. Es wird berichtet, dass einzelne Fahrzeuge bereits den ersten TÜV wegen Durchrostung nicht überlebt haben, einige Modelle sollen schon mit Rostschäden an den Türkanten zu den Händlern gelangt sein bzw. brauchten schon im Verkaufsraum neue Bleche. Das Werk in Pomigliano d'Arco wurde in den 13 Produktionsjahren über 700 mal bestreikt. Die zum Großteil ungebildeten Arbeiter, welche nicht selten von den umliegenden Bauernhöfen unter abenteuerlichen Umständen in das Werk gelangten, nahmen es auch mit der Montage und Lagerung nicht so genau. Oftmals sollen ganze Blechrollen wochenlang rostend im Freien gelegen haben. Die Kundschaft, bisher von Alfas Technik begeistert, kamen mit zickigen Vergasern und schlecht justierten Chokes sowie anderen Kleinigkeiten oft nur schlecht zurecht. Die Beseitigung der Mängel erfolgte auch deshalb zu langsam und andere Hersteller boten inzwischen einen besseren Standard bei der Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Fahrzeuge.

Quelle : Wikipedia