Alfa-Wahnsinn_1000x90

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In der bald 100-jährigen Geschichte von Alfa Romeo war die Giulietta (Typenreihe 750) gemessen an Stückzahlen der erste grosse Erfolg beim Bau von Serienwagen. Außerdem war sie der Einstieg in eine neue untere Hubraum- sowie Preisklasse. Bis dahin war Alfa Romeo im PKW-Bereich ein Hersteller von teuren, exklusiven Fahrzeugen250px-Alfa_Romeo_Giulietta, die vielfach durch italienische Karosseriedesigner sogar noch weiter veredelt wurden. So gesehen war die Giulietta der Einstieg in die Massenfertigung. Sie wurde in mehreren Varianten gebaut:

* 1954 wurde das von Bertone entworfene und gebaute sportliche Coupé, die Giulietta Sprint, der Öffentlichkeit vorgestellt. Den Grundentwurf dieses Designs kann man auch bei der folgenden Giulia Sprint noch wiedererkennen, die bis in die 70er Jahre (2000 GTV) hinein gebaut worden ist. Auch im Motorsport war das Fahrzeug sehr erfolgreich.

* 1955 folgte die viertürige Giulietta Berlina, die in den Werken Portello bzw. später Arese bei Alfa Romeo hergestellt wurde.

* ebenfalls 1955 kam der offene Giulietta Spider auf den Markt, der von Pininfarina entworfen und gebaut wurde.

* unter dem Namen Promiscua wurde ab 1957 in sehr geringer Stückzahl ein fünftüriger Kombi von der Firma Mailänder Carrozzeria Colli hergestellt.

* ebenfalls folgte noch ein Sondermodell mit Aluminium-Karosserie von Zagato, die Giulietta SZ (Spitzname "Brötchen"), die bei einem Leistungsgewicht von nur 8,5 kg/PS (vollgetankt) im Motorsport sehr erfolgreich eingesetzt wurde, sowie bei Alfa Romeo die sportlich luxuriöse Giulietta SS. 250px-Alfa-Romeo-Giulietta-SZ-Sprint-Zagato-fa-lr

Der Motor der Giulietta verfügte über einen Hubraum von 1290 ccm. Die Motorleistungen waren je nach Modell und Entwicklungsstand sehr unterschiedlich. Berlina von 50 bis 74 PS, Sprint 65 bis 90 PS, Spider 80 bis 90 PS sowie SZ/SS 100 PS. Die stärkeren Versionen erhielten bei der Berlina den Namenszusatz "ti" und bei Sprint bzw. Spider den Zusatz "Veloce". Alle Motoren waren dank der beiden oben liegenden Nockenwellen sehr drehfreudig und verfügten über ein charakteristisches Auspuffgeräusch. Außergewöhnlich für die damalige Zeit war auch, dass Motorblock und Zylinderkopf aus Gewichtsgründen komplett aus Aluminium gegossen wurden. Die Spitzengeschwindigkeiten lag bei Sprint und Spider bei 165 und mit Veloce-Motor bei 180 km/h. Aus all diesen Gründen zählten die Giuliettas damals zu den sportlichen Fahrzeugen im Straßenverkehr. Diese attraktive Marktnische wurde erst Mitte der 60er Jahre durch BMW als Erfolgsrezept erkannt und später noch von weiteren Automobilherstellern übernommen.

Produktionszahlen:

  * Giulietta Sprint, Sprint Veloce: 27.142 Stück

  * Giulietta Sprint SZ + SS: 1366 + 200 Stück

  * Giulietta Berlina + Berlina ti: 39.057 + 92.718 Stück

  * Giulietta Spider, Spider Veloce: 17.096 Stück

Die Giulietta wurde von ihren deutschsprachigen Besitzern oft liebevoll "Julchen" genannt. 1962 wurde die Giulietta durch die Giulia mit 1600 ccm Motor ersetzt (Typenreihe 101). Diese Limousine war eine komplette Neukonstruktion. Die Karosserie vom Spider wurde nur überarbeitet und die vom Sprint etwas später auf der Basis der Giulia völlig neu entworfen.

Die Typenbezeichnung "Giulietta" wurde ab 1977 für die viertürige Limousine Typ 116 nochmals verwendet.

 

Quelle : Wikipedia